04.02.2025
Mit Energiemanagement, KI und Speiseeis
Unilever hat in seinem Tiefkühllager in Heppenheim ein innovatives Energiemanagementsystem implementiert, das die thermische Masse von über 55.000 Paletten Speiseeis als Energiespeicher nutzt. Durch kontrollierte Temperaturschwankungen von bis zu 4 °C, die die Produktqualität nicht beeinträchtigen, kann die Energiezufuhr flexibel angepasst werden. Bei hoher Verfügbarkeit erneuerbarer Energien wird das Lager auf bis zu -24 °C heruntergekühlt. In Zeiten hoher Strompreise oder geringer Ökostromverfügbarkeit wird die Kühlung reduziert, wobei das Speiseeis die Temperatur stabil hält.
Ein mit künstlicher Intelligenz unterstütztes System analysiert in Echtzeit Faktoren wie Strompreise, Kühltemperaturen, Lagerbestände, Stromverbrauch, Wettervorhersagen und Produktionsdaten. Dies ermöglicht eine präzise Steuerung der Kühlanlagen, die häufiger im optimalen Betriebspunkt arbeiten können. Im Juli konnte der Stromverbrauch in Heppenheim um etwa 9,5 % im Vergleich zum Vorjahreszeitraum gesenkt werden, was dem Jahresverbrauch von rund 14 Vier-Personen-Haushalten entspricht. Dieses System bietet nicht nur erhebliche Energieeinsparungen, sondern reduziert auch die Betriebskosten signifikant. Eine weltweite Implementierung in allen 250 Kühllagern von Unilever könnte Einsparungen in Millionenhöhe erzielen.